Hochzeit Prinz Harry und Meghan Markle
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Hochzeit Prinz Harry und Meghan Markle
Gerald Scarfe hat Generationen von Politikern gezeichnet und demaskiert. Der Brite schreckt nicht vor drastischen Darstellungen zurück. Das Museum Wilhelm Busch zeigt jetzt Werke aus fünf Jahrzehnten - und sein erstes Bild von Prinz Harry und Meghan.
Hannover (dpa/lni) - Trump aus einem Elefanten-Hintern gequetscht, Merkel im Schatten eines Nazi-Zombies, Prinz Harry und Meghan frisch vermählt: Großformatige Karikaturen des britischen Zeichners Gerald Scarfe sind von Samstag an im Museum Wilhelm Busch in Hannover zu sehen. „Die Grenze ist für mich das, was ich immer weiterschiebe“, sagte der Künstler, der am 1. Juni seinen 82. Geburtstag feiert, am Freitag in Hannover. Scarfe will arrogante Politiker in Frage stellen: „Trump ist meine Muse, der furchtbarste Mann“, meinte der in London geborene Künstler. Jeden Tag mache der US-Präsident etwas Dummes, er könne kaum mithalten beim Zeichnen.
Die Schau „Gerald Scarfe: Porträts & Karikaturen. Big Heads - von Richard Nixon bis Donald Trump“ umfasst 106 Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten. Sie ist bis zum 12. August in Hannover zu sehen. Parallel werden unter dem Titel „Große Nase, dicker Bauch“ Porträtkarikaturen von 1700 bis heute aus der eigenen Sammlung gezeigt.
Museumschefin Gisela Vetter-Liebenow sagte über Scarfe: „Er ist einer der brillantesten Karikaturisten der Gegenwart. Er piekst in die Wunden hinein.“ Von 1967 bis 2017 zeichnete der Großmeister des britischen Humors für die „Sunday Times“.
Wurden auch mal zu drastische Zeichnungen zurückgewiesen? Ja, meistens hätten diese mit Sex zu tun gehabt, erzählt der Ehemann der britischen Schauspielerin Jane Asher. Einmal habe er sich dann mit dem Redakteur geeinigt, dass zwar der nackte Hintern des damaligen Schulministers, aber nicht auch noch dessen Furz zu sehen ist.
„Ich mag wenige Politiker, aber Angela Merkel mag ich“, erzählte Scarfe. „Sie trägt immer das Gleiche und lässt sich gut zeichnen.“ Mal verkörpert die kräftige Kanzlerin den Bundesadler, ein anderes Mal wird sie von einem Untoten mit Hakenkreuzbinde aus dem Gleichgewicht gebracht. „Achtung I'm Back!“ steht unter der düsteren Vision der Nazi-Wiederauferstehung. Die britische Premierministerin Theresa May ist bei Scarfe dürr, ungelenk, grell geschminkt und sucht vergeblich den richtige Weg zum Brexit.
Seine Leidenschaft fürs Zeichnen entdeckte der frühere Werbezeichner schon als kleines Kind, als ihn chronisches Asthma häufig ans Bett fesselte. Er sei kaum zur Schule gegangen, deshalb sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als Künstler zu werden, sagt er. 1979 entwarf Scarfe für die Band Pink Floyd das Cover des legendären Albums „The Wall“. Popstars oder Mitglieder des britischen Königshauses porträtiert er nach eigener Aussage gern zur Abwechselung von den ungeliebten Politikern.
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