Duo will Scout24 zurück

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Duo will Scout24 zurück

Die noch junge Börsenhistorie von Scout24 steht womöglich schon vor ihrem Ende. Am Freitag nach Börsenschluss meldete der Internetportalbetreiber, eine informelle Übernahmeofferte der beiden Finanzinvestoren Hellman & Friedman sowie Blackstone erhalten zu haben. Gerüchte um ein Private-Equity-Interesse kursieren schon seit dem vergangenen Herbst. Als Hauptinteressent galt bislang jedoch der US-Tech-Investor Silver Lake.

Die beiden US-Fonds Blackstone und Hellman & Friedman haben nach Angaben von Scout24 einen Kaufpreis von 43,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt – aus Sicht der Scout-Führung zu wenig: „Der Vorstand hat den vorgeschlagenen Angebotspreis als unangemessen zurückgewiesen“, teilte Scout24 mit.

Wird Scout24 teurer als der Rekord-Buy-out Stada?

Tatsächlich liegt dieser Preis rund 10 Prozent unter dem bisherigen Höchststand der Scout-Aktie von 48 Euro, der im vergangenen Mai erreicht wurde. Doch bereits der jetzt im Raum stehende Preis würde eine Übernahme von Scout24 auf ein Niveau mit der größten Private-Equity-finanzierten Übernahme aller Zeiten in Deutschland machen. Zusammen mit den Nettofinanzschulden ergäbe sich ein Unternehmenswert von nahezu 5,5 Milliarden Euro.

Der bislang größte deutsche Buy-out, die Übernahme des Pharmakonzerns Stada, kam auf knapp 5,6 Milliarden Euro. Die beiden Finanzinvestoren hatten zunächst nur 5,4 Milliarden Euro geboten, mussten den Kaufpreis auf Druck des US-Hedgefonds Elliott jedoch nochmal erhöhen.

Finanzinvestoren brachten Scout24 an die Börse

Andererseits bewerten Blackstone und Hellman & Friedman Scout24 mit 43,50 Euro deutlich ehrgeiziger als in der Vergangenheit, denn beide Fonds waren schon einmal gemeinsame Eigentümer des Internetkonzerns. Im Oktober 2015 brachten sie das Unternehmen zu einem Kurs von 30 Euro pro Aktie an die Börse. Nur eineinhalb Jahre zuvor hatten die beiden Finanzinvestoren Scout24 von der Deutschen Telekom übernommen.

von: 
Tim Storbeck