Online an der Ostseeküste erwartet
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Online an der Ostseeküste erwartet
(Zusammenfassung 1515) Sturmtief beeinträchtigt Schiffs-, Bahn- und Flugverkehr im Norden (Foto - aktuell)
Mit kräftigen Böen hat das Sturmtief „Niklas“ den Norden erreicht. Es gibt eine Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes. Wer mit der Bahn, dem Fährschiff oder dem Flugzeug reist, braucht Geduld.
Hamburg (dpa/lno) - Ein schweres Sturmtief hat am Dienstag den Bahn-, Schiffs- und Flugverkehr im Norden durcheinandergebracht. Auf die Bahnstrecke zwischen Elmshorn und Tornesch (Kreis Pinneberg) stürzten Äste und behinderten den Verkehr. Die Strecke konnte nach Angaben der Deutschen Bahn am Nachmittag wieder eingleisig befahren werden. Betroffen war auch der Fernverkehr zwischen Hamburg und Kiel sowie zur Westküste. Für alle Züge in Schleswig-Holstein galt vorsorglich eine Höchstgeschwindigkeit von 140 Stundenkilometern. Der Fährverkehr zu den nordfriesischen Inseln war unterbrochen. Am Hamburger Flughafen wurden mehrere Starts und Landungen gestrichen.
Wegen des Sturmtiefs „Niklas“ blieb am Dienstag der Hamburger Dom geschlossen. Besucher der Kirmes und Schausteller müssten geschützt werden, teilte die Wirtschaftsbehörde mit. Auch in Flensburg wurde ein Jahrmarkt abgesagt.
Der Deutsche Wetterdienst gab eine Unwetterwarnung für Norddeutschland heraus. Bis 22.00 Uhr müsse am Dienstag mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Vereinzelt seien auch Orkanböen mit einer Windgeschwindigkeit von mehr als 120 Stundenkilometer möglich. Auf Helgoland registrierte der DWD schon am Dienstagmorgen erste Sturmböen.
Bereits in der Nacht zum Dienstag wurde ein Frachter in Brunsbüttel von einer heftigen Sturmböe erfasst und gegen ein Lotsenboot gedrückt. Bei der Havarie wurden beide Schiffe erheblich beschädigt, teilte die Wasserschutzpolizei mit. Verletzt wurde niemand. Weitere größere Sturmschäden wurden bis zum Nachmittag nicht bekannt.
Der Meteorologe Frank Böttcher vom Institut für Wetter- und Klimakommunikation riet, Wälder zu meiden. Die Böden seien durch den Regen der vergangenen Tage aufgeweicht, gerade Nadelbäume könnten schnell umkippen. Wer schon Blumenkästen mit Stiefmütterchen am Balkon angebracht hat, sollte diese sichern.
Am frühen Mittwochmorgen wurde in Hamburg-St. Pauli eine leichte Sturmflut mit einem Wasserstand bis 1,50 Meter über dem normalen Hochwasser erwartet. Am Fischmarkt könnte die Elbe über die Kaikante schwappen. Autofahrer sollten ihre Fahrzeuge nicht auf tiefer gelegenen Parkplätzen an der Elbe abstellen, erklärte die Verkehrsleitzentrale.
Das Besondere der Wetterlage über Deutschland seien die Temperaturunterschiede, sagte Böttcher. In Süddeutschland sei es bis zu 15 Grad warm, während am Morgen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und zum Teil auch in Brandenburg eine leichte Schneedecke lag. In Kiel etwa boten blühende Narzissen auf schneebedecktem Boden am Vormittag ein kontrastreiches Bild.n
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