Wer sind die Big Four?
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Wer sind die Big Four?
Big Four bezeichnet das Oligopol der vier größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften der Welt: Deloitte, EY (Ernst & Young), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC).Es steht für rund 67 Prozent des weltweiten Umsatzes in der Wirtschaftsprüfung.
Die Big Four prüfen einen Großteil der börsennotierten Unternehmen weltweit, unter anderem nahezu alle Gesellschaften in den großen Aktienindizes S&P 500 (USA), DAX (Deutschland) und FTSE 100 (Großbritannien).[1] In Deutschland werden von den 160 börsennotierten Unternehmen, die die vier wichtigsten deutschen Aktienindizes DAX, MDAX, SDAX und TecDAX bilden, 142 von den Big Four geprüft.
Die Big Four sind auch in der Steuerberatung und in der allgemeinen Unternehmensberatung aktiv und beraten ihre Mandanten z. B. in Fragen betreffend die Digitalisierung von Geschäftsmodellen.
Gemeinsam beschäftigen die Big Four weltweit über 800.000 Angestellte bei 120 Milliarden Euro Umsatz.
In den 1980er Jahren entstand der Begriff Big Eight; er benannte die damals acht größten – und international dominierenden – Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Die Big Eight entstanden durch Zusammenschlüsse von regionalen Wirtschaftsprüfungsgesellschaften in den 1970er Jahren und den vorherigen Jahrzehnten.
Seit 1987 tragen die im Jahr zuvor fusionierten Prüfungsgesellschaften PMI und KMG (Klynveld Main Goerdeler) den Namen KPMG.
Die Big Eight wurden im Jahr 1989 zu den Big Six, als Ernst & Whinney im Juni mit Arthur Young zu Ernst & Young fusionierte und sich Deloitte, Haskins & Sells im August mit Touche Ross zu Deloitte & Touche zusammenschloss.
Die Big Six wurden im Juli 1998 zu den Big Five, als Price Waterhouse mit Coopers & Lybrand fusionierte und PricewaterhouseCoopers bildete.
Infolge des Enron-Skandals im Jahr 2001 fusionierten die selbständigen Ländergesellschaften von Arthur Andersen mit verschiedenen Unternehmen, insbesondere den anderen großen Prüfungsgesellschaften. In Deutschland ging der größte Teil des Unternehmens an Ernst & Young, ebenso unter anderem in Großbritannien und Spanien[10]. Als eigenständige Gesellschaft bzw. Marke ging Arthur Andersen unter und die Big Five wurden zu den Big Four.
Prem Sikka (Professur für Rechnungswesen, University of Essex) kritisierte die Steuerberatungstätigkeit der Big Four in Zusammenhang mit den Luxemburg Leaks scharf. Ihre Steuervereinbarungen, welche die Verringerung der Steuerzahlungen in erheblicher Höhe ermöglichen, habe zur Folge, „dass normale Menschen höhere Steuern zahlen müssen, weil ihre Steuervermeidungsschemata große Konzerne und reiche Menschen entlasten“. Er fordert die Macht der großen Prüfungsgesellschaften zu beschränken, andernfalls würden diese weiterhin ihre Macht nutzen, „um die Demokratie, das Recht und das Wohlergehen der Menschen zu untergraben.“
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